Dienstag, 5. Januar 2016

Rezension: Game of Trains

Schachtel-Design
Worum geht's?

Das Berufsleben in einem Zugunternehmen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn die billig bezahlten Azubis andauernd die Waggons einer Fuhre in falscher Reihenfolge an die Lok kuppeln. Naja, dann muss man wohl wieder selbst ran und alles in Ordnung bringen...

Wie geht das?

So kurz wie die - zugegeben sehr an den Haaren herbei gezogene - thematische Erklärung des Spiels ist auch die eigentliche Erklärung der Regeln. Jeder Spieler bekommt eine Lokomotivenkarte, die lediglich bei der Anordnung der Karten hilft, und 7 Karten aus dem Deck, das aus 84 schön illustrierten Karten besteht. Diese Karten ordnen die Spieler zunächst in absteigender Reihenfolge an.

Beispiel einer Anfangssituation bei 2 Spielern.
Bevor das eigentliche Spiel losgeht, zieht der Startspieler eine Karte vom Stapel und tauscht diese mit einer schon in der eigenen Reihe ausliegenden Karte aus. Der nächste Spieler zieht 2 Karten und wählt eine davon aus, die er zum Austausch benutzen möchte, der dritte Spieler macht das mit 3 Karten, Spieler Nr. 4 mit 4. Die ausgetauschten Karten legt man nicht auf den Ablagestapel, sondern kommen zunächst in die Tischmitte. Die Karten, die man nicht zum Tausch benutzt hat, werden jedoch auf den Ablagestapel gelegt.

Um zu gewinnen, müssen die Spieler versuchen aus ihrer absteigend angeordneten Kartenreihe eine aufsteigend angeordnete Kartenreihe zu machen. Ist man am Zug (hö hö), wählt man eine von zwei möglichen Aktionen: Karte ziehen oder Aktion nutzen.

Zieht man eine Karte vom Stapel, muss man diese mit einer vorhandenen Karte der eigenen Reihe austauschen. Die "alte" Karte kommt dann in die Tischmitte.

Möchte man eine Aktion nutzen, wählt man eine der Karten, die nun in der Tischmitte liegen. Zahlenwerte der Karten dort spielen keine Rolle mehr, es geht um die Symbole am oberen Kartenrand. Man wählt eine der vorhandenen Karten als Aktion und legt diese Karte dann auf den Ablagestapel.

Es gibt 8 verschiedene Aktionen.
Mit den Aktionen kann man folgendes machen:

- Eine Karte in der Reihe um 2 Positionen nach rechts (oder links) verschieben
- Zwei benachbarte Karten vertauschen
- Zwei Karten, die eine weitere Karte zwischen sich liegen haben, vertauschen
- Alle Spieler dazu zwingen, die 1., 4. oder 7. Karte in die Mitte zu legen. Anschließend zieht jeder Spieler eine Ersatzkarte, die an eben jene Position gelegt werden muss.
- Die eigene 1., 4. oder 7. Karte mit einem Schloss vor der vorherigen Aktion dauerhaft schützen.

Die "1" sollte man definitiv vorne schützen!
Sollten einmal keine Karten in der Mitte liegen, kann man natürlich keine Aktionskarte wählen, sonder muss eine neue Karte vom Stapel nehmen. Für die Tischmitte gilt zusätzlich noch die Regel: Sollte das gleiche Symbol mehrmals in der Mitte vorhanden sein, werden alle Karten mit diesem Symbol auf den Ablagestapel gelegt. Jede Aktion kann also nur einmal vorhanden sein.

So tauscht man also munter Karten und manipuliert ihre Positionen, bis einer der Spieler seine Karten in einer aufsteigenden Reihenfolge vor sich ausliegen hat.

Der untere Spieler hat gewonnen!

Dann endet das Spiel sofort und dieser Spieler gewinnt!

Fazit:

Schon wieder ein Spiel, bei dem eigentlich nur Zahlen auf den Karten stehen? Kann das was? Ja, kann es! Anfangs denkt man vielleicht noch, dass man doch nur stupide Karten rumschiebt, bis einer gewinnt. Doch mit den Aktionskarten, die bei allen Spielern Karten entfernen, kann man bei anderen schön für Chaos sorgen. Und wenn ein Spieler nur noch eine Karte an falscher Stelle hat, passt man besonders auf welche Aktion man ihm durch einen eigenen Tausch in die Mitte legt. In meinen Spielerunden hat es bisher jedem gut gefallen. Nach 10-15 Minuten ist man eigentlich auch schon durch, so dass sich auch nichts in die Länge zieht.

Man muss allerdings sagen, dass auch die beste "Taktik" nicht hilft, wenn der Gegner unverschämtes Glück beim Ziehen neuer Karten hat. Einige Male kommt es vor, dass das Spiel recht antiklimatisch endet, in dem ein Spieler einfach eine Karte zieht und selbst ganz verwundert feststellt, dass er nun gewonnen hat. Aber darüber sollte man sich nicht ärgern, sondern einfach direkt eine weitere Runde spielen :D.

Hervorheben möchte ich noch die Illustrationen der Karten. Die 84 Karten sind alle unterschiedlich gestaltet und beinhalten einige Referenzen zu Filmen, Serien und anderen "Kulturen". Dafür, dass das Thema an sich trocken und belanglos ist, hat man sich hier dann doch nochmal Mühe gegeben, das ganze immerhin schön aussehen zu lassen.

Ghostbusters, Game of Thrones, A-Team...und vieles mehr ;).
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